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Zu unserer Kirchengemeinde gehören die Ortschaften der politischen Gemeinden Murg, Rickenbach und Herrischried. In Murg befinden sich die Christuskirche mit Gemeindehaus und das Pfarramt. In Herrischried befindet sich die Kirche in der Mühlegasse.

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Kirchen und Diakonie laden Betroffene von sexualisierter Gewalt zum Austausch ein

 

Forum für Betroffene sexualisierter Gewalt am 29. September in Mannheim / Zusätzliche Schutz-Stellen besetzt

 

Mannheim/Karlsruhe/Speyer. Die Evangelischen Landeskirchen und die Diakonischen Werke in Baden und der Pfalz laden Betroffene für Sonntag, 29. September 2024, zum Forum für Betroffene sexualisierter Gewalt nach Mannheim ein. Der ursprüngliche Termin vor den Sommerferien musste kurzfristig verschoben werden, weil die externe Moderatorin erkrankt war. Zudem hat die Evangelische Landeskirche in Baden die zusätzlich geschaffenen Stellen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt besetzt.

 

Nach dem ersten Forum im vergangenen Jahr wollen die Verantwortlichen aus Kirche und Diakonie am 29. September den Austausch mit Betroffenen fortsetzen und ihnen über Prävention, Intervention und Aufarbeitung berichten. Zudem möchten die beiden Landeskirchen und die Diakonischen Werke den Betroffenen beim Treffen am 29. September die gemeinsame Unabhängige Regionale Aufarbeitungskommission (URAK) vorstellen, die gemeinsam für Baden und die Pfalz gegründet wird. Sie wird die Region „Südwest“ abdecken.

 

Die Kommission wird aus sieben Personen bestehen. Neben drei Experten, für die die Bundesländer Baden-Württemberg (2) und Rheinland-Pfalz (1) Vorschlaglisten erstellt haben bzw. noch erstellen, sollen zwei Betroffene sowie zwei Vertreter von Diakonie und Kirche in der URAK mitarbeiten. Über die beiden Mitglieder aus dem Kreis der Betroffenen entscheidet eine Betroffenenvertretung, die im Nachgang des Forums am 29. September gebildet wird. Für die Landeskirchen wird sich die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und für die Diakonischen Werke Beatrix Vogt-Wuchter, Vorständin der Diakonie Baden, an der Arbeit der URAK beteiligen. Die Kommission wird ihre Arbeit voraussichtlich im Frühjahr 2025 aufnehmen.

 

Betroffene und/oder Angehörige, die am 29. September am Forum für Betroffene sexualisierter Gewalt in Mannheim teilnehmen möchten, werden gebeten, sich per E-Mail an ansprechstelle@ekiba.de oder ivonne.achtermann@evkirchepfalz.de anzumelden. Alternativ sind Anmeldungen auch telefonisch unter den Rufnummern 0721 9175-626 und 06232 667-153 sowie postalisch möglich. Letztere sind zu richten an die Stabsstelle „Schutz vor sexualisierter Gewalt“, Bernd Lange, Blumenstraße 1-7, 76133 Karlsruhe oder die Meldestelle „Schutz vor sexualisierter Gewalt“, Ivonne Achtermann, Domplatz 6, 67346 Speyer.

 

Zudem hat die Evangelische Landeskirche in Baden zusätzliche Stellen zum Schutz vor sexualisierter Gewalt besetzt, die die Landessynode auf ihrer Frühjahrstagung beschlossen hatte. Zum 1. September nahm Margit Egner-Kohler ihre Arbeit im Bereich Prävention Nord auf, zum 1. Oktober beginnt Gabriele Strauß. Sie ist im Evangelischen Oberkirchenrat für den Bereich Aufarbeitung zuständig. Die neue Mitarbeiterin für die Prävention Süd beginnt ihre Tätigkeit zum 1. Januar 2025. Zudem wird eine Assistenzkraft für den Bereich Prävention, Intervention und Aufarbeitung geschaffen. Auch sie wird noch im Laufe dieses Jahres besetzt.

 

 

Stichwort URAK

 

Nach der gemeinsamen Erklärung der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie der Diakonie Deutschland über eine unabhängige Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie wird auch in der Pfalz und Baden eine Unabhängige Regionale Aufarbeitungskommission (URAK) gebildet. Ihre Aufgabe wird es sein, eine unabhängige und professionelle Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in den jeweiligen Landeskirchen und den Diakonischen Werken zu gewährleisten und über deren Ablauf sowie Ergebnisse Transparenz herzustellen.

 

Den Wortlaut der Vereinbarung finden Sie im Internet unter: https://www.ekd.de/gemeinsame-erklarung-unabhaengige-aufarbeitung-ekd-81960.htm

 

Wichtiger Hinweis: Pressevertreter*innen können am Forum für Betroffene sexualisierter Gewalt am 29. September in Mannheim nicht teilnehmen.

 

Vorwürfe der sexualisierten Gewalt: Mögliche Betroffene gesucht

 

Evangelische Landeskirche in Baden unterstützt Aufarbeitung der Evangelischen Kirche im Rheinland

 

Karlsruhe. In Zusammenhang mit einer institutionellen Aufarbeitung unter wissenschaftlicher Begleitung zu sexualisierter Gewalt an zwei Kindern bzw. Jugendlichen durch einen verstorbenen Kirchenmusiker, die die Evangelischen Kirche im Rheinland gemeinsam mit drei Kirchenkreisen startet, bittet auch die Evangelische Landeskirche in Baden mögliche Betroffene, sich zu melden. Die bisher bekannten Fälle ereigneten sich in den 1960er und 1970er Jahren im Rheinland. Der Mann war nach einem Umzug von Mitte der 1980er Jahre bis 2012 als Organist im Kirchenbezirk Breisgau-Hochschwarzwald tätig.

 

Die Evangelische Landeskirche in Baden unterstützt ausdrücklich die Aufarbeitung der Evangelischen Kirche im Rheinland. Schon vor dem heutigen Aufruf gab es einen Austausch zwischen den beiden Landeskirchen. Seitdem wird gemeinsam in dem Fall recherchiert.

Der verstorbene Kirchenmusiker war von Mitte der 1980er bis Mitte der 1990er Jahre nebenamtlich als Organist in der Kirchengemeinde Löffingen tätig. Später arbeitete er von 1997 bis 2012 ehrenamtlich als Organist in der Kirchengemeinde Bickensohl. Aus dieser Zeit liegen der Evangelischen Landeskirche in Baden bisher keine Vorwürfe der sexualisierten Gewalt gegen den Mann vor.

 

Dem 2019 verstorbenen Kirchenmusiker, der von 1964 bis 1986 als Kantor und Chorleiter in Kirchengemeinden der evangelischen Kirchenkreise Düsseldorf, Leverkusen und Moers tätig gewesen ist, wird im Rahmen seiner kirchlichen Tätigkeit in zwei Fällen sexualisierte Gewalt an Kindern bzw. Jugendlichen vorgeworfen. Der Beschuldigte war wegen sexualisierter Gewalt an Schulkindern in den frühen 1960er Jahren einschlägig vorbestraft worden.

 

Betroffene von sexualisierter Gewalt können sich kostenlos und anonym an folgende Stellen wenden:

Vertrauenstelefon: Seit 2010 ist das Vertrauenstelefon etabliert, über das anonym Kontakt aufgenommen werden kann, von einem Erstkontakt bis hin zu längerer Begleitung. Das Vertrauenstelefon wird von Dr. Wiebke Müller, Diplom‐Pädagogin und systemische Supervisorin (SG/DGfP) betreut. Sie verfügt über langjährige Erfahrung in der Begleitung und Beratung von Menschen in Krisen. Dr. Wiebke Müller untersteht der Schweigepflicht und klärt mit den Anrufenden, welche weiteren Schritte eingeleitet werden können, wenn diese es wünschen. Sie steht unter der Telefonnummer 0800 5891629 oder unter der Mailadresse wiebke.mueller@ekiba.de zum Gespräch zu Verfügung.

 

Ansprechstellen: Eine weitere Kontaktmöglichkeit bietet die landeskirchliche Ansprechstelle im Evangelischen Oberkirchenrat. Personen, die nicht sicher sind, wie sie eine Situation einschätzen sollen, oder selbst betroffen sind, können sich an die Ansprechstelle wenden. Die Gespräche in der Ansprechstelle sind vertraulich, die Mitarbeitenden sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Die Ansprechstelle steht daneben insbesondere Rechtsträgern zur Verfügung, die eine Beratung auch zu organisatorischen Fragen wünschen. Die Ansprechstelle ist unter ansprechstelle@ekiba.de oder unter 0721 9175 626 erreichbar.

 

Zentrale Anlaufstelle.help: Die EKD hat diese Stelle eingerichtet, die unter 0800 5040112 oder per Mail unter zentrale@anlaufstelle.help zu erreichen ist. Sie soll es insbesondere den Betroffenen erleichtern, einen Ansprechpartner zu finden, die sich nicht in den Landeskirchen melden wollen, in denen ihnen Leid zugefügt worden ist. Die Anlaufstelle wird von einer unabhängigen Beratungsorganisation (Heilbronner Fachberatungsstelle bei sexuellem Missbrauch und sexualisierter Gewalt) unterhalten.

 

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Kirche in Herrischried
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